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HIN UND WACK

DER Laberpodcast
Since 10/2020 87 Episoden

Special: Majus auf dem Klostersteig

Wanderführer Majus Vol. 1

16.06.2024 23 min

Zusammenfassung & Show Notes

Majus begibt sich auf Wanderschaft! Er zieht früh morgens los und klettert, schleicht, stolpert und kraxelt entlang des Rheingauer Klostersteigs - und nimmt euch mit (wenn ihr wollt).

Tamara: https://linktr.ee/MademoiselleCoaster

Marius https://linktr.ee/achterbahnalman

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Kapitel 1
Einleitung

Kapitel 2
Kloster Eberbach
Kloster Eberbach: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Eberbach

Kapitel 3
Unterwegs

Kapitel 4
Schloss Johannisberg
Schloss Johannisberg: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Johannisberg_(Rheingau)

Kapitel 5
Kloster Marienthal
Kloster Marienthal: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Marienthal_(Geisenheim)

Kapitel 6
Kloster Nothgottes
Kloster Nothgottes: https://de.wikipedia.org/wiki/Nothgottes

Kapitel 7
Abtei Sankt Hildegard
Abtei Sankt Hildegard: https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_St._Hildegard_(R%C3%BCdesheim_am_Rhein)

Kapitel 8
Unterwegs

Kapitel 9
Kloster Marienhausen
Kloster Marienhausen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Marienhausen

Kapitel 10
Schluss

Transkript

Marius
00:00:00
Das hier ist die Trekking-Sandale für die Ohren; Wander-Walter mit der Allwetterhose, die man per Reißverschluss zur Kurzen machen kann. Das hier ist HIN UND WACK mit einem Outdoor-Special, das ich per Voice-Mail auf dem Handy aufgenommen habe, deshalb die; selbst für uns; miserable Qualität. Zwingt euch ja niemand zu hören, meine Meinung. Aber bevor ihr frühzeitig abschaltet: Abo, Glocke, Like und teilen. Danke!
Musik
00:00:24
Nervige HIN UND WACK Intromusik in der Metal-Version
Marius
00:00:56
So! Hier bin ich jetzt: am Kloster Eberbach. Man kommt hier ganz gut mit den Öffis hin. Allerdings ist mein Bus einfach zu früh gekommen, also selbst nach der schon falsch gehenden Uhr des Busfahrers. Plant also ein Bisschen Überraschungspotential ein, wenn ihr die Öffentlichen nutzt, um ins Kloster Eberbach zu kommen! Die Haltestelle vorm Kloster ist die Psychiatrie, in der ich meinen Zivildienst geleistet hab`. Die Älteren erinnern sich. Like wer´s kennt. Und dort ist ein älterer Herr ausgestiegen, der vorher jede Bewegung kommentiert hat. Zum Beispiel: "Ich steige jetzt ein!", "Ich packe meine Fahrkarte weg", "Ich setze mich hin". Das finde ich eigentlich immer so ganz erfrischend! Aber warum bin ich eigentlich hier? Was äh, Was äh, Was äh ist der Punkt? Warum? Um was geht´s heute? Ich laufe heute die knapp dreißig Kilometer des Klostersteigs und nehme euch mit.
Majus
00:01:53
Der erste Punkt. Der Startpunkt quasi. Oder das eine Ende des Klostersteigs, ist das KLoster Eberbach, an dem ich mich gerade befinde. Und das ist ein Kloster - eine ehemalige Zisterzienser-Zitadelle, die 1136 gebaut wurde und bis 1803 als Kloster benutzt wurde und seit dem teilweise Landwirtschaftlich genutzt wird also durch Weinbau, wie hier in der Region zu erwarten. Es wurde auch zwischendrin mal in eine der ersten psychiatrischen Kliniken deutschlands umgebaut, oder genutzt viel mehr und wurde dann "das Irrenhaus" genannt. Finde ich immer eine tolle Bezeichnung: Schön, dass wir da heute ein bisschen coolere Namen für haben. Es gab damals auch ein extra Haus für so genannte Tobsüchtige, auch sehr treffende Bezeichnung. naja. Was dann später hier in der Zeit des NS-Regiemes passiert ist, -naja- ist nahezu unerforscht; gibt´s nicht so viel, was man dazu herausfindet. ähm. Tja jut.
Marius
00:03:00
Heute ist das Kloster Eberbach überwiegent touristisch geprägt. Es gibt ein relativ bekanntes Museum, das auch definitiv einen Besuch wert ist! Man kriegt da sehr schöne Einblicke in die Geschichte vom Haus und auch immer mal wieder wechselnde kurze Ausstellungen, die dann immer wieder mal hier her kommen. Vor ein paar Wochen war ich hier in einer Playmobil Ausstellung, die ist glaub´ ich noch bis Januar hier und wenn man die 16€ für den Eintritt eh bezahlt, dann kann man sich das ruhig auch mal angucken. 2005 gab es hier schwere Überflutungen. Hier fließt ein Bach quasi entlag und der hat einen alten Entwässerungskanal aus dem 18ten Jahrhundert zum Einsturz gebracht und das war ein richtig richtig fettes Thema hier, was auch lange in den Medien war - zumindest regional - Das war ein riesen Einsatz und echt beeindruckend, was hier alles kaputt gegangen ist. Allerings die Meisten; muss man ja ganz ehrich sagen; kennen das Kloster Eberbach eher als Drehort für den Film "Der Name der Rose" mit Sean Connery, der wurde nämlich teilweise hier gedreht. Zumindest die Innenaufnahmen sind hier vom Kloster. Und für die Leute, für die das ein bisschen zu anspruchsvoll ist: 2016 fand hier auch eine DSDS Mottoshow statt. Naja, müsst ihr wissen, woher ihr das Kloster kennt. Ich zieh´ jetzt mal weiter zum nächsten Ort und melde mich dann unterwegs, oder von da. Mal sehen. Natürlich habe ich mir erst einmal die exklusive "Kloster Eberbach Playmobil Figur" gesichert und bin dann losgezogen. Ich befinde mich jetzt in Mitten der ersten gut 8 Kilometer langen Strecke. Mache hier am Ruhepunkt I der heißt "Am Unkenbaum" eine kurze Pause und ich würde sagen, ich kann jetzt schonmal ein erstes kleines Resümee ziehen, denn ich bin erstens: absolut nicht fit! Also ich bin nicht so fit, wie Kraxel-Kristoph oder so ne Hiking Heike, weil ich bin komplett außer Atem! Es ging jetzt schon gut bergauf und ich hoffe einfach, dass es jetzt gar nicht mehr mit so viel Steigung verbunden ist, weil viel weiter hoch geht´s hier auch in diesem Gebirge eigentlich nicht. Und zweitens: Ich hätte mir Sonnenkreme mitnehmen sollen. Aber jut, ihr habt nix anderes von erwartet, nehme ich an. Dieser Ruhepunkt "Am Unkenbaum" wurde zur Erinnerung an den Staatsminister aD Dr. Herbert Günther gebaut, der quasi den Naturpark Rhein-Taunus 1968 gegründet hat, also auf den geht quasi so ein bisschen zurück geht, dass hier so viele Wanderwege einigermaßen gut erschlossen sind. Weil wirklich gut erschlossen ist hier noch nicht so viel. Ich musste wirklich durch Gebüsche durch. Durch Schlamm robben. Und hier ist ein - ich nehme mal an es ist ein - Zitat von ihm, oder ein Motto von ihm: "Hier lässt´s sich gut hogge, dank qualmender Sogge". ja so simmer halt. Das ist peak Hessischer Humor. Ich zieh´ ma weiter.
Wald
00:06:20
Schritte.
Marius
00:06:27
Wisst ihr noch, wo ich gesagt hab: "Viel weiter hoch kann´s ja nicht gehen?" Tja jut. Tja jut. Weit, weit gefehlt. Ich hab´ mir jetzt Protein-Riegel im Wert von ´nem Einfamilienhaus in mich eingenommen - mir einverleibt, kann man sagen. Und bin jetzt am Ruhepunkt II "Pfingstbachtal" gelandet. Da bin ich angekommen. Und jo, ich fühl mich schon, wie so´n Trekking-Thomas. Also aller Ehren wert, wie ich da hoch gestapft bin - Das kann sich sehen lassen! Aber man kann auf jeden Fall schonmal festhalten, es gibt definitiv zu wenig Mülleimer. Ich schleppe hier Plastikmüll mit mir einher; kann man vielleicht auch besser planen; kann man vielleicht auf die Liste für den nächsten Ausflug schreiben: "Weniger Plastikmüll mitnehmen!" jut, ist notiert, mach ich´s nächste Mal nicht. Und, wenn wir schon dabei sind, dass wir uns hier beschweren, was hier so - nicht so gut ist. Ey! Die Beschilderung ist teilweise echt beschissen! Also ich hab mich zwei Mal - kann man ja ma so offen und ehrlich sagen - ich hab´ mich zwei Mal ordentlich verlaufen! Und bin jetzt fast ne Stunde hinter meinem Plan. Schau´n wir mal, ob ich noch im Hellen ankomme, hab´ ja noch ´n Bisschen was vor mir. Ja. Aber, es gab schon mal ein Erlebnis; alleine dafür hat´s sich schon gelohnt; also, wenn ich hier - wenn ich abbrechen muss, wegen meiner Verlaufsucht - dann hat´s sichs trotzdem schon gelohnt, weil ich hab´ zwei top ausgerüstete Menschen - einen Pilger-Peter mit seiner Pilger-Petra - überholt und das ist schon ein sehr erhabenes Gefühl, wenn man da mit seinen sehr rudimentären Wander-Fähigkeiten da an denen vorbeizieht! Mühelos, kann man sagen. Ich werd´ jetzt erstmal Frühstücken; Ich hab mir Brötchen und Rohkost mitgenommen. Und dann geht´s gleich weiter auf den nächsten Weg, mal sehen, wie oft ich mich da verlaufe!
Wald
00:08:26
Schritte
Marius
00:08:30
Meine zerstochenen Arme lassen eigentlich nur diesen einen Schluss zu, dass das viel verbreitete Insektensterben nur Fake News sind. "WACHT ENDLICH AUF!" Und verdammt! Ich wusste nicht, dass es hier so riesige Ameisen gibt! Die haben mir schon ein bisschen Angst gemacht. Naja. Dieser Flanier-Fillipp musste durch Schlammlöcher waten und über Stock und Stein steigen, um hier am Ruhepunkt III "Honigberg" anzukommen, vorbei am Angelsport Verein "Gut Fang e.V."- nein, den Namen hab´ ich mir nicht ausgedacht. Es ging bergauf und ab und jetzt sitze ich in der Sonne mit Blick auf den Rhein. Gleich geht´s weiter, aber erstmal mach´ ich ´nen Moment Pause, weil ich bin schon richtig fertig und ich hab´ jetzt vielleicht so ´n Drittel wär schon übertrieben. Schau´n wir mal, wie, wie ich das so hinkriege.
Feldweg
00:09:18
Schritte
Majus
00:09:25
Euer Schlender-Stephan ist jetzt an der Basilika des Schloss Johannisbergs angekommen; das heißt so gute 10 der knapp 30 Kilometer hab´ ich geschafft. Einen Teil des Wegs habe ich mir mit einem Pferd geteilt, das musste aber dann Heim und ich weiter nach hier. Hier sitze ich jetzt und schaue mir die ganzen Porsches, BMWs und sonstige Autos unsympathischer Menschen an, die hier sich diverse gegorene Traubensäfte in den Rachen schütten und dabei die malerische Aussicht genießen. Das Schloss Johannisberg - teile ich jetzt mal ein bisschen Wikipedia mit euch - Hab´ nicht wirklich Lust gehabt herauszufinden, wann genau das Schloss gebaut wurde, aber es geht wohl auf das Jahr 772 zurück. Da gab´s dann n paar Kriege und dies das wie´s halt so mit alten Gebäuden in Mitteleuropa so aussieht. Ich kann meine Schrift nicht wirklich lesen. Ist aber auch egal. Nachdem man das Gebäude ein paar Mal hin und her verschoben hatte wurde es zur Sommerresidenz von Konstantin von Buttlar ausgebaut. 1807 wurde es dann von Napoleon durch Enteignung übernommen und so ging es dann als weiter. Irgendwie hatte; Gefühlt hatte Jeder irgendwann das Schloss besessen. Zum Beispiel der Fürst von Metternich, oder die Oetker Gruppe, die es, so weit ich weiß, auch noch bis heute besitzt. 1942 wurde es durch einen Notabwurf britischer Fliegerbomben teilweise zerstört. Und beheimatet heute ein Hotel, ein Restaurant und heute finden hier Veranstaltungen vom Rheingauer Musikfestivals statt. Ansonsten - ja - ist das hier ein Anlaufpunkt für reiche Leute. Ich sitze noch ein bisschen im Schatten und dann geht´s gleich weiter. (Öffnet Getränkedose) Grüße gehen raus an Tamarer; Ich gönne mir jetzt meinen Notfall-Energydrink.
Feldweg
00:11:33
Schritte
Marius
00:11:40
So! Jetzt hab´ ich ´nen Fishermen´s friend in der Schnabuliszenzleiste! Wobei es sind die vom Aldi, also kein Fishermen´s friend, noch nicht einmal ´n Fishermen´s Bekannter. Sagen wir, sagen wir mal: ich hab´ nen Fishermen´s Unbekannten im Maul drinne. Egal. Der Bummel-Björn hat sich jetzt zum Kloster Marienthal durchgekämpft. Auf dem Weg, der sich den Pfad mit dem Mühlenwanderweg teilt - der wär sicherlich auch ein besserer Einstieg gewesen, weil der ist locker, locker um die Hälfte kürzer und hat ein Bisschen weniger Steigung, wär vielleicht die intelligentere Entscheidung gewesen. Unterwegs kamen mir die ersten Leute entgegen, die an meinem Zielpunkt gestartet sind, das heißt, es sieht so aus, als ich wär ich auf dem richtigen Weg! Jetzt bin ich am Kloster Marienthal, wo´s nicht nur einen Trinkwasserhahn gibt, an dem ich mich bedient habe und auch gleich nochmal eine Flasche auffüllen werde, sondern hier bekommt man sogar einen Pilgersegen, wenn man dort von diesem Wasserhahn trinkt - man nimmt, was man kann. Egal. Hier findet gerade ne Hochzeit statt, die haben mir aber nichts vom Sektempfang abgegeben, finde ich ein Bisschen egoistisch. Aber ok - müssen Die wissen! Im anliegenden Park, also quasi hier direkt vor meinen Augen, machen Pfandfinder Pfadfindersachen, was die halt so machen. Ich sitz´ im Schatten und erhol´ mich ein Bisschen am Bach, wo ich mir vorhin auch noch mal eine kleine Abkühlung geholt habe. Weil es ist sehr sehr warm, sehr sehr anstrengend und ja schauen wir mal. Ich hab´ noch n Bisschen was vor mir. Das Kloster Marienthal - ähm - hier soll sich 1309 ein blinder Jäger - find´ ich auch witzig! Also, der war ja liturally kein Jäger mehr, wenn er schon Blind ist, oder? Oder bin ich jetzt dumm? Zum Jagen ist doch irgendwie "sehen" schon ne Voraussetztung? Naja. Jedenfalls ein diese blinder Jäger soll hier 1309 geheilt worden sein. 1626 trieb die Pestepidemie die Pilger hierher und seit 1873 - außer in der Bismarck-Zeit - ist das durch die Franziskaner ein mit Pilgersehlsorge versehener Ort. Und seit 1908 ein reguläres Kloster. Das sind jegtzt alle Worte, mit denen ich genau gar nichts anfangen kann, aber auf Wikipedia stehen die so. Da müssen wir jetzt alle mit klarkommen. Ich sitze jetzt noch ein Bisschen rum und dann geht´s weiter. Entspurt! ich glaube jetzt habe ichs wirklich gar nicht mehr so weit. Nur noch so um die zehn Kilometer noch.
Wald
00:14:18
Schritte
Marius
00:14:26
Dieser Spatzier Spike hier, musste einen Berg hinter einer Frau hochklettern, hat dabei ganz unangenehm geschnauft und gedacht: "Boah! Wenn ich die wäre, dann hätt´ ich grad gar kein Bock, dass son Weirdo hinter mir herhechelt". Was macht man da? Also, mal ehrlich, was macht man da? Also, spricht man das an und überholt und und ne! Oder, bleibt man einfach unkommentiert weiter dahinter, so das ist doch einfach unnangenehm. Ich jedenfalls habe das angesprochen und überholt und uns dabei beiden ein unangenehmes Gefühl gegeben. Klassische Lose-Lose situation. Egal. Ich hab´s dann doch noch dann irgendwie geschafft, zum nächsten Kloster zu kommen. Und zwar das Kloster Nothgottes. Das wurde 1390 vom Ritter Brömser angelegt, weil einer seiner Bauern hatte ein Gnadenbild des blutigen Heilandes beim Pflügen gefunden haben. Joa find ich... Weiß ich jetzt nicht. Egal. Außerdem hörte er den Ruf "Nothgottes". Also richtig. Also wie konstruiert soll die Begründung sein, da n Kloster hinzubauen? Egal. Das wurde jedenfalls gemacht. Und 1951 verließen die "Armen Dienstmägde Jesu Christi" das Kloster. Sag ma! Also wirklich, jetzt mal ohne Scheiss, man. Wer denkt sich diese Namen aus? Egal. Von 2006 - 2012 war dann irgendeine andere Glaubensgemeinschaft - ich kann jetzt meine Schrift nicht mehr lesen; ist mir auch gar nicht so wichtig, das jetzt nochmal nachzueroieren - sind dann da eingezogen und seit 2013 ist das ein Zisterzienser-Kloster. Jut. Es ist wirklich das unscheinbarste Kloster, von denen, die ich bisher jetzt hier gesehen hab´ auf dem Steig. Aber vielleicht bin ich auch ein Bisschen übersättigt, was das angeht. Ich hab´ noch zwei Klöster, beziehungsweiose ein Kloster und eine Abtei vor mir und von denen melde ich mich dann wieder. Wenn ich dort angekommen sein sollte. Meine Vorräte gehen langsam zu Neige. Ich habe jetzt quasi nichts mehr zu essen und zu trinken habe ich auch nur noch das neu aufgefüllte Wasser vom Kloster Marienthal. Wir werden sehen.
Wald
00:16:40
Schritte
Marius
00:16:50
Wir kommen langsam zu den letzten Stationen. Der Höhenwanderweg-Hannes hat es mittlerweile bis zur Abtei Sankt Hildegard gepackt. Meine Kleidung ist voller Schweißflecken und ich hab´ höchst körpereigenes Wasser im Schuh! Aber jut, so isses halt! Die Abtei Sankt Hildegard, die befindet sich oberhalb von der Stadt Rüdesheim im Rheingau und seit 1641 befinden sich die Reliquien von Hildegard von Bingen hier, die ist zwar schon 1179 gestorben, aber was sind schon ein paar Jahrhunderte? Das wird sicherlich alles lückenlos dokumentiert und seine Richtigkeit haben, da bin ich mir sicher! Wann hat die katholische Kirche jemals gelogen? Auf dem Gelände wurde 1148 ein Kloster gestiftet, das dann allerdings 1632 durch die Schweden zerstört wurde im Dreißigjährigen Krieg, es wurden aber einige Handschriften gerettet und in die Abtei-Bibliothek aufgenommen. Ich sitze jetzt hier noch ein Bisschen rum; ich bin nämlich mittlerweile seit ziemlich genau 7 Stunden am Wandern und hab´ noch ´n Bisschen was vor mir. Aber, so weit isses nicht mehr.
Feldweg
00:18:08
Schritte
Marius
00:18:22
Meine Kollegin, die ihr Pferd auf einem Hof stehen hat, an dem der Klostersteig vorbei führt, sagte: "Alter Marius, du hast echt nen Schaden"-ja jut, wo sie recht hat... Anyway. Der Klostersteig Konstantin - ja jut, mir gehen die Namen aus, jetzt bin ich aber auch am letzten Ruhepunkt vor der letzten Station angekommen. Das hier ist Ruhepunkt IV "Ebental". Und äh, das ist so am Waldrand ganz schön und ruhig gelegen. Jetzt muss ich hier wieder einen, jo nur sehr rudimentär ausgebauten Weg nehmen, direkt durch den Wald. Wenn ich es tatsächlich ohne Zecken wieder nach Hause schaffen sollte, dann ist das ´n Erfolg!
Wald
00:19:10
Schritte
Marius
00:19:17
So! Leute! Die Beschilderung muss echt besser werden! Ich hab´ mich zwar nicht mehr schlimm verlaufen, aber nur, weil ich an einigen Stellen zufällig die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Wenn es mal gerade nicht durchs Gebüsch ging, dann läuft man quasi auf einer Landstraße, auf der man unsichtbar für Autofahrer in Kurven erscheint, das ist für alle keine schöne Erfahrung. Und ja, das könnte man vielleicht irgendwann mal angehen. Der Ermüdungsbruch Erik ist am letzten Punkt angekommen. Dem Kloster Marienhausen. Das wurde 1189 gegründet und ist ein Zisterzienser-Kloster, dem Kloster Eberbach unterstellt. 1889 diente es für etwa 200 Kinder und Jugendliche als Knabenerziehungsanstalt, wurde 1915 durch einen Brand beschädigt und 1925 wieder aufgebaut und ist seit dem ein Kinder- und Jugendheim und ich seh´ hier gerade eine ganz liebe Katze, die darf gerne zu mir kommen! Jetzt hab´ ich zwar quasi alles erreicht, was ich erreichen wollte für heute, Ja komm ma her! ich muss aber noch irgendwie noch wieder heimkommen. Schaun wir mal! Ich bin seit zeimlich genau 8 Stunden unterwegs; mal sehen, wie lange ich brauche, bis ich daheim bin.
Straße
00:20:43
Schritte
Marius
00:20:52
Ich habe vor fast genau 12 Stunden das Haus verlassen. Bin gerade die Tür rein gekommen. Und äh, bin mit dem verspäteten Zug aus Assmannshausen zurückgefahren. Da musste ich dann erst nochmal so 3-4 Kilometer hinlaufen und eben nochmal vom Bahnhof so 2 Kilometer zurück nach Hause. Wat soll ich sagen? ich bin platt. Ich will duschen, ich will möglichst viel trinken, Ich will essen und ins Bett und am liebsten alles gleichzeitig. Aus dem heutigen Ausflug ergibt sich eine Gesamtschrittanzahl von 47.264, das ist mein persönlicher Rekord. Ich bin viel bergauf und bergab gegangen nämlich insgesamt 234 Stockwerke - hab´ jetzt gar nicht versucht herauszufinden, wie viele Höhenmeter das genau sind, das ist mir nämlich auch völlig egal gerade. Fürs nächste Mal: Ich nehm´ Sonnenmilch mit, ich nehm´ nen Hut mit und ich nehm´ auch mehr zu Trinken mit. Ansonsten kann ich festhalten: Es war mega anstrengend, aber auch richtig richtig cool! Irgendwann mach´ ich das nochmal! Gebt mir gerne Feedback auf die 017666031504, oder auch per Instagram, ob euch das gefallen hat und ähm auch, ob ihr lieber mehr oder weniger Infos gehabt hättet, also zum Beispiel über die Klöster, oder sowas. Ihr könnt mir aber auch sehr sehr sehr gerne schreiben, wenn ihr sagt: "Majus, mach was du willst, aber man muss nicht aus Allem ein Special machen!" Das wär auch ne wichtige Info. Könnt ihr mir gerne Feedback geben. macht´s gut. Bis bald und ciao!
Musik
00:22:29
nervige HIN UND WACK Intromusik
Marius
00:22:38
Das ist der nächste Morgen. Und mir tut ALLES weh! Aber gut. Das ist halt jetzt so!

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