HIN UND WACK

DER Laberpodcast

Wacke Referate 7

Majus über Polizei

21.04.2024 10 min

Zusammenfassung & Show Notes

Das Wacke Referat Numero 7. Majus nimmt sich die Polizei vor und erzählt euch von einem wahren Koloss unter den Kriminalisten.

Tamara: https://linktr.ee/MademoiselleCoaster

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Kapitel 1
Einleitung
Die HIN UND WACK Metal-Intromusik ist von Felix Hannappel: https://www.instagram.com/fink_wie_der_vogel/
Die Drei Fragezeichen: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_drei_%3F%3F%3F

Kapitel 2
Hauptteil
Ernst Gennat: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Gennat

Kapitel 3
Schluss

Transkript

Marius
00:00:00
Hallo Wackies.
Wackies
00:00:01
Hallo Majus!
Marius
00:00:02
Der Junge, der wegen "Verfehlungen im Betragen" nicht mit auf Klassenfahrt durfte und deshalb für zwei Wochen bei euch in die Klasse gekommen ist, muss als Leistungsnachweis ein Geschichtsreferat halten. Sein großes Hobby sind Waffen; deswegen mag ihn auch keiner. Das hier ist das siebte "Wacke Referat" eures Kreidetafelkratzens auf Spotify. Und jetzt die HIN UND WACK-Intromusik mit schwarzem Shirt und fettigen langen Haaren ab!
Musik
00:00:30
Nervige HIN UND WACK-Intromusik in Metal-Version
Marius
00:01:07
Wie ihr ja alle wisst, ob es euch interessiert, oder nicht, bin ich großer "Die Drei Fragezeichen" Fan. In den zahlreichen Geschichten über die drei Jugentlichen freien Mitarbeiter der Polizeidirektion der fiktiven Kalifornischen Küstenstadt Rocky Beach, gibt es zahlreiche Polizisten. Und auch, wenn ich sehr gerne "gendern" würde, kann ich das hier getrost sein lassen. Denn außer der Polizeipsychologin Miss Harding und der jungen Polizistin Madelaine Johnson, tauchen leider nicht viele Gesetzeshüterinnen auf. Es gibt den mittlerweile pensionierten Kommissar Samuel Raynolds, einer der ganz frühen Kooperationspartner der Drei. Bald gesellte sich Inspector Cotta zum Polizeiteam dazu, der keinen Vornamen hat; selbst seine Schwester nennt ihn Inspector Cotta. Die allermeisten Polizisten sind ziemlich unkritisch in der Zusammenarbeit mit den drei Halbstarken. Nicht so Inspector Cershaw, der in der Folge "Poltergeist" sich einfach so verhält, wie man sich gegenüber vorlauten selbsternannten Detektiven eben so zu verhalten hat. Natürlich zum Leidwesen von Justus, Peter und Bob. Kenny Cinelly ist an Folge 146 "Biss der Bestie" ebenfalls ein professionellerer Vertreter von Inspector Cotta. Es gibt neben dem Leiter des Sonderdezernats "Autodiebstahl" Kommissar Maxim aus der Folge "Automafia" noch weitere Uniformierte, die nur einmal auftreten. Bei "Nacht der Tiger" werden einige Angehörige der Polizei von Rocky Beach verdächtigt, einer Luxus-Auto-Diebes-Bande anzugehören. Es gibt den Runniggag Goodwin.
Marius aber mit lächerlicher nasal verstellter Stimme
00:02:40
Verstanden Inspector!
Marius
00:02:41
Seit Folge 168 "GPS-Gangster" kennen wir mit Commissioner Lionel Prescott sogar den direkten Vorgesetzten von Inspector Cotta. Diese Liste an fiktiven Polizisten möchte ich als krampfhafte Überleitung nutzen, mit euch über einen echten Polizisten zu sprechen. Ihr kennt Ernst Gennat nicht? FATAL! Ab heute kennt ihr ihn!
Musik
00:03:05
Nervige HIN UND WACK-Intromusik
Marius
00:03:10
Der am 1. Januar 1880 geborene Kriminalist war dreißig Jahre lang in drei unterschiedlich stark beschissenen politischen Systemen Ermittler. Der stark übergewichtige Kriminalrat bekam mehr oder weniger liebevolle Spitznamen, wie "Buddha der Kriminalisten", "der Dicke vom Alexanderplatz" und meine absolute Nummer 1 "Der volle Ernst". Versteht ihr? Weil er Ernst hieß und, und weil er dick war also voll. Versteht ihr? Knaller! Seine geschätzten 135 Kilo verdankte er seiner Liebe zu Kuchen. Was er mit Justus Jonas gemein haben dürfte. Seine Assistentin Gertrud Steiner trug den Spitznamen "Bockwurst Trudchen" - Nun ja. Eine andere zeit. Egal! Warum ist er es wert, dass ich meine 10 Minuten heute ihm widme? Er erkannte als einer der Ersten, wie wichtig es ist, Spuren zu sichern. In einer Zeit, in der die am Tatort eintreffenden Schutzmänner als erstes aufräumten und die Leiche piätetvoll umbetteten, setzte er genaue Richtlinien durch, die so ähnlich noch heute gelten. Nichts anfassen, nichts verändern! Er brach 1905 sein Jurastudium ab um bei der Kriminalpolizei den Polizeidienst anzutreten. In der Waimarer Republik wurde auf Gennats Bemühungen eine Art Mordkommission eingerichtet, die an seinem Geburtstag 1926 ihre Arbeit offiziell aufnahm. Ich zitiere hier aus seinem Wikipedia-Beitrag: "Seine, für einen preussischen Beamten ungewöhnlich demokratische Grundeinstellung und seine Bereitschaft an Misserfolgen unverblümt Kritik zu üben, hatten sich, trotz seiner unbestreitbaren Erfolge, hinderlich auf seine Karriere ausgewirkt." Das klingt eigentrlich ziemlich sympathisch; zumindest sympatischer, als Justus Jonas, oder der Anzeigen-Hauptmeister. Kennt man den jetzt noch, oder sind wir wieder zu spät dran? 1931 hatte seine Mordinspektion mit 95% eine Aufklärungsrate, die schon vergleichbar mit der heutigen ist! In den 33 Jahren im Polizeidienst klärte er selbst 298 Morde auf. Schon 40 Jahre bevor es den Begriff "Profiling" gab, nutzte er solche Techniken. Die damals noch einigermaßen üblichen Gewaltanwendungen in den polizeilichen Befragungen lehnte er ab. Er soll gesagt haben: "Wer mir einen Beschuldigten anfasst - fliegt!" Für heutige True-Crime Podcaster legte er einen wichtigen Grundstein, denn er prägte den Begriff "Serienmörder". Seine modernen Einstellungen sind überraschend, denn er betonte, wie wichtig Prävention sei und er nutze schon früh die meinungsbildende Macht der Presse. Laaaaangweilig. Majus. MAJUS! Erzähl ma was Interessantes! Sonst wischen wir dich für unsere TikTok verweichlichten Hirne nach oben weg! Ok. Ok. Ok. Sein Büro war - sagen wir mal skurril - Über seinem durchgesessenen Plüschsofa hing eine Konsole auf der der präparierte Kopf eines weiblichen Mordopfers als FUCKING Zigarettenspender drapiert war! Ebenso hatte er als Dekoration eine Tatwaffe eines alten Falles: Eine Axt! Aber gut. Weltbekannt wurde Ernst Gennat, als er eine Zentralkartei für Mordsachen schuf. Denn sowas gab es zu dieser Zeit nicht. Er war also, zumindest behaupte ich das jetzt einfach, der erste moderne Ermittler in Deutschland. Und auch das ist jetzt eine völlig unbelegte Behauptung meinerseits, da er schon damals recht modern war und stets bemüht, Fehlerrisiken weitestgehens zu minimieren, wäre er wahrscheinlich auch nicht so peinlich, wie ein leider ZU großer Teil, der deutschen Polizist*innen, die sich aus welchen Gründen auch immer, weigern, Rechtsradikale in ihren eigenen Reihen auszusortieren. Vielleicht ist der Prozentsatz an Rechtsradikalen in der Polizei nicht höher, als im Rest der Bevölkerung, aber, wäre schon gut, wenn wir das mal ernsthaft unterucht bekämen. Schließlich sind die bewaffnet, werden durch unsere Steuergelder bezahlt und naja, sagen wir mal so: Wer uns auf Regelbefolgung kontrolliert, sollte schon auch irgendwie ...besser sein, als wir, finde ich zumindest. Am 21. August 1939 starb Gennat in Berlin. Der Ermittlungen eigentlich nur noch von seinem Dienstzimmer aus führte. Daher die Bezeichnung "Schreibtisch Kriminalist". Da ihm wegen seines großen Gewichts das Gehen schwer fiel. Vorher wurde noch ein Auto extra als Einsatzwagen mit Ausrüstung bestückt und für ihn und sein Gewicht verstärkt. Er kümmerte sich um den polizeilichen Nachwuchs, plante Ermittlungen präzise, verhörte Beschuldigte und Zeugen, fand nach wie vor mit schlafwandlerischer Sicherheit - was auch immer das heißt, das hab ich von Wikipedia abgeschrieben. egal. - fand mit schlafwandlerischer Sicherheit Fehler bei Ermittlungen, hielt Vorträge und schrieb Aufsätze, wie die bekannte Artikelserie "Die Bearbeitung von Mordsachen." Auffällig ist, dass er in allen seiner nach 1933 verfassten Artikeln niemals Begriffe oder Floskeln der neuen Machthaber verwendete. Unter seinem Einfluss gab es nur wenige Beamte, die mit den Nationalsozialisten sympathisierten. Als liberaler Demokrat war Gennat für seine Kollegen die Personifizierung des klassischen Kriminalisten. Undogmatisch. Unbestechlich. Und immer bereit, die persönlichen Rechte des Einzelnen zu schützen. Das war´s von mir. Ich sage "Tschüss" und Liken, Kommentieren und bewerten, Glocke drücken, abbonnieren, folgen, teilen, Was auch immer! Schreibt mir an die 0176 66031504, wenn ihr was auf dem Herzen habt. Machts gut und bis zum nächsten Mal.
Musik
00:09:03
Nervige HIN UND WACK-Intromusik
Marius
00:09:14
Zum Abschluss noch ein paar Outtakes: "Auffällig ist, dass er in allen seinen nach 1933 verpassten Arti ... verfassten Artikeln niemals den Begriff" / "Er erkannte als Einer der Ersten, wie wichtig es ist, Spuren zu sichern. In einer Zeit, in der die am Tort - lacht - an der Torte, ja!" Das war´s jetzt aber wirklich. Ciao!
Musik
00:09:38
Nervige HIN UND WACK-Intromusik.

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